Aktuelles

Netzwerken über den Dächern von Neustadt

MMC #meets KH Neustadt-Burgdorf

Es ist 19:19 Uhr und ein sonniger Donnerstagabend in Neustadt am Rübenberge. Kreishandwerksmeister Thomas Hinze greift zum Mikrofon und begrüßt auf der Terrasse des Penthouse rund 40 Gäste zu einer Premiere: Zum ersten Mal treffen sich Mitglieder der Innungen der Kreishandwerkerschaft (KH) Neustadt/Burgdorf mit Mitgliedern und Koordinatorinnen des MeisterMeisterinnenClubs der Handwerkskammer Hannover (MMC).

„Alles, was man im Handwerk macht, läuft am Ende immer auf eines hinaus: dass man es mit Menschen zu tun hat. Man ist im Grunde genommen in so einer Art Handwerksfamilie und tauscht bestenfalls seine Erfahrungen aus.“ Hinze sieht im gemeinsamen Abend und im MMC dafür eine gute Gelegenheit.

Austausch unter Generationen und Gewerken

 „Unaufgeregt, ohne Konkurrenzdenken einfach ins Gespräch zu kommen, ob jung oder alt, sich über die immerwährenden Probleme und Erfolge zu unterhalten und auszutauschen, könnte vielleicht auch der nächste Step nach der Organisation Innung und KH sein. So bringen wir junge Meister, junge Betriebsinhaber dazu, ich sag´s mal provokant, sich diesem alten Innungswesen anzunähern.“

Gesagt getan: Das erste Gespräch, das der Kreishandwerksmeister an diesem Abend führt, ist ein viertelstündiger Austausch an der Bar mit einem jungen Kollegen, der sich gerade selbstständig gemacht hat und noch allein unterwegs ist: „Ich habe ihm zugehört, weil ich das spannend finde, wie das heute so funktioniert. Er hat auch mir zugehört, wie ich ein bisschen aus meiner Erfahrung gesprochen habe. Das kostet nicht viel Geld, das kostet nicht viel Aufwand, das kostet ein bisschen Zeit, aber die kriegt man gut zurück“.

Engagement für‘s Ehrenamt zahlt sich aus

Und tatsächlich kommen dann auch Fragen zum Ehrenamt: Wie ist das denn bei einer Vollversammlung und was wird da so gesprochen? „Da muss viel Formalität über die Bühne gebracht werden und das ist für die Generation Z und auch für die davor schon nicht unbedingt sexy. Und ganz ehrlich, auch für mich nicht mehr. Ich weiß aber, dass es gemacht werden muss“, erklärt Hinze und beschreibt, was ihn dabei antreibt: „Jeder, der sich für Kollegen, für die Gesellschaft engagiert, zieht für sich da einen Profit raus. Ich bin so in meinem Leben gewachsen, nicht nur im Betrieblichen, sondern auch im Persönlichen. Ich habe mir viel abgeguckt in meinem Leben, ich habe auch viel aufgeguckt, wo ich gesagt habe, Mensch, die machen das gut.“

Ein Angebot für den ganzen Kammerbezirk und für mehr Frauenpower

Zurück zum MMC: Betriebe und Kollegen in der Fläche ansprechen, auch dabei setzt der Kreishandwerksmeister auf die Unterstützung durch den MMC: „Die Handwerkskammer Hannover besteht nicht aus Hannover, sondern aus ganz, ganz vielen Betrieben, ganz, ganz vielen fleißigen Kollegen in einem riesengroßen Bereich. Die müssen wir mitnehmen und ich weiß, das ist auch der Ansatz unseres Kammerpräsidenten Thomas Gehre.“

Es ist kein Zufall, dass bei diesem ersten Treffen zwischen KH und MMC auch die Unternehmerfrauen mit an Bord sind: „Die positive Energie, die von Frauen im Handwerk ausgeht, von der profitieren wir viel zu wenig. Ich verspreche mir eben auch hiervon, dass Frauen mitkommen, nicht nur Betriebsinhaberinnen, sondern auch deren Partner, weil ich glaube, ein Handwerksbetrieb ist immer schon ein Familienprojekt gewesen.“

Kostenlose Mitgliedschaft für Innungsbetriebe

Einige Gäste nutzen die Gelegenheit und treten an diesem Abend in den MMC ein: Wer Meister oder Meisterin ist und einem Innungsbetrieb der KH Neustadt/Burgdorf angehört, bekommt die Mitgliedschaft im ersten Jahr von KH und MMC geschenkt. Hinze sieht darin ein Stück gut investierte Öffentlichkeitsarbeit. Stimmen für eine Neuauflage eines Treffens zwischen KH und MMC im nächsten Jahr gibt es bereits.